logo
header fuer cd

Philippe Reinau Halbzeit garten 2010 04

G Philippe Reinau
Halbzeit, Intervention
Weisse Kalkstreifen auf dem Boden, ca. 80 x 45 m

Mittels weissen Kalklinien wird der Schlosspark von Philippe Reinau in der Tradition der Land-Art in ein Fussballfeld umgestaltet. Der Betrachter oder Besucher sieht auf dem Areal zuerst nur weisse Kalklinien, deren Dimension er erst mit der Zeit erfasst. Durch das Begehen des Geländes entdeckt er, dass die Linien zu einem Gesamtbild werden, die ein Fussballfeld darstellen. Dabei werden das Schloss und weitere gegebene Hindernisse bewusst in die Arbeit integriert, indem die Linien unterbrochen und nach dem Hindernis weitergeführt werden. Das ganze Werk kann nur aus der Luft voll gesehen werden und bildet für den Betrachter am Boden stets ein zeichneri-sches Fragment, wie wir dies bei archäologischen Fundorten kennen.

Reinau nutzt den Schlosspark als grosse Zeichenfläche, auf der er mit Kalkkreide zeichnet. Damit wendet er eine Technik, die meist kleinformatig und filigran genutzt wird, im öffentlichen Raum an und spielt mit diesen Medien sowie mit dem Schloss als Dauerhaftem und der Kreide als Vergänglichem.

„Mit dieser Arbeit thematisiere ich den Dualismus zweier, aufeinander treffender Systeme. So kann beispielsweise das Schloss als aristokratisch, das Fussballspiel hingegen als proletarisch betrachtet respektive wahrgenommen werden. Durch die Setzung des Spielfeldes in den Schlosspark entsteht eine gesellschaftliche Konfrontation.“